Sind Latexmasken Cosplaytauglich?

Lesedauer 4 Minuten

Sein eigenes Cosplay zu bauen ist mittlerweile kein Buch mit sieben Sigeln mehr. Es gibt Bücher für Cosplayer, Online-Tutorials, Workshops, Schnittmuster und Youtube-Videos. Aber ein paar Dinge sind machmal sehr aufwendig bis sehr schwer, weil einfach die Werkzeuge oder die Materialien fehlen. Neben Kontaktlinsen und Perücken, möchte ich deshalb die Vor- und Nachteile aufzeigen die eine gekaufte Latex-Maske mit sich bringt.

Die, die meinem Instagram-Account Bastian Kerk folgen wissen, dass ich ein großer Game of Thrones Fan bin. Hierbei mag ich besonders die eher außergewöhnlich aussehenden Darsteller. Mein erstes Cosplay aus dem Kampf, um die sieben Königslande, war ein Sohn der Harpyie.






Ein weiterer Charakter auf meiner Cosplay-Wunschliste ist schon lange der Nachtkönig. Bei Twitch habe ich schon häufiger live an diesem Cosplay gebastelt, aber an die Latex-Maske habe ich mich noch nie richtig ran getraut und das mit gutem Grund denn: „Ich will, dass es perfekt wird“. Ein Laster das wohl viele Cosplayer haben. Möchte man so etwas nämlich perfekt machen, kann es schnell ins Geld gehen. Egal ob durch häufigere Fehlversuche, dem fehlenden Wissen und einer sich damit einstellenden Überforderung oder schlicht dem Respekt vor dem was man machen möchte. Im Fall der Maske des Nachtkönigs war es bei mir wohl ein bisschen von allem.

Schon häufiger habe ich deshalb mit einer fertig zu kaufenden Maske geliebäugelt. Fündig wurde ich beim Shop der Horrorklinik. Die Maske des Nachtkönigs sieht wirklich extrem gut, nahezu perfekt aus.

Vor- und Nachteile der Maske

100€ ist eine Stange Geld für „nur ein Teil“ eines Kostüms. Auch wenn sie wirklich super aussieht habe ich Geizkragen mich erst einmal intensiv damit beschäftigt, wie man eine Latex-Maske selber herstellt. Ich habe Youtube-Videos gesuchtet, Blogs und Foren durchforstet. Was übrigens nicht so einfach ist, da man bei der Suche nach „Latex-Maske selber machen“, schnell auf eher sexuell ausgerichtete Seiten landet. Auch hat mir meine Freundin das Buch „Special Makeup Effects“ geschenkt, in dem wirklich eine Menge nützlicher Tipps und Anleitungen, besonders für Latex-Masken drin stehen und ich habe viel herumprobiert.

Ich habe Latex-Applikationen gemacht, Hörner mit Latex verbunden, den Nachtkönig auf einen Gipsabdruck meines Gesichts modeliert und anschließend versucht davon eine Maske zu machen und was soll ich sagen? Es ist ein böser Schlumpf des Todes geworden…

Im Endeffekt habe ich fast 100€ Lehrgeld gezahlt. Natürlich weiß ich nun eine Menge mehr und ich weiß, wie es theoretisch perfekt machbar ist. Aber mal ganz im ernst, es hätte mich locker noch einmal 100€, wenn nicht sogar noch mehr gekostet sie praktisch umzusetzen. Ich mache das sicher auch noch einmal mit einem anderen Projekt, aber wenn ich euch jetzt beschreiben würde wie man selber eine Latex-Maske macht, würde ich diesen Artikel wohl mehr als sprengen. Kurz gesagt, ich habe die Maske der Horrorklinik nun vor mir liegen und ich bin bis auf ein paar Abstriche zufrieden damit.

Der größte Vor- und Nachteil liegt für mich damit klar auf der Hand. Man bekommt eine gut aussehende Maske extrem schnell ohne Arbeit, dafür kostet sie aber auch entsprechend viel Geld. Möchte man häufiger ein Cosplay machen, für das man ein sehr krasses Gesicht und damit wohl eine Latexmaske braucht, kann es sich aber lohnen, sich die Fähigkeiten selber anzueignen.

Auch bietet eine Maske, die man an sein eigenes Gesicht angepasst hat wichtige Vorteile. Je nach Latexart kann man die eigene Mimik sehen, dass geht mit einer fertigen Maske nur sehr selten und wenn, dann kosten diese deutlich über 100€. Auch kann man die Maske genau an die eigene Gesichtsform anpassen, wodurch sie nach dem ankleben eine deutlich geringere Hitze Entwicklung hat. Der Tragekomfort ist damit sehr viel besser auch, da machen wir uns nichts vor, wenn es trotzdem eine heiße Angelegenheit wird. Deswegen warne ich euch hiermit direkt vor eine solche Maske, egal ob gekauft oder selber gemacht, nicht im hochsommer zu tragen.

Die Maske des Nachtkönigs im Detail

Neben meiner optischen Begeisterung für die Maske nun aber zu meiner Kritik. Die Maske hört direkt unter dem Haaransatz auf. Den Übergang muss man selber, wenn das möchte, nachträglich noch wegschminken etc… Der Nachtkönig besticht in der Serie durch seine blau leuchtenden Augen. Aber diese Augen werden der Maske zum Verhängnis, neben dem extrem eingeschränkten Sichtfeld geht das Latex weit nach innen, was an den Augen unangenehm und bei jedem Wimpernschlag kratzig ist. Auf einer langen Convention wird es also kein Spaß und ich werde die Augen wohl ausschneiden und durch Make-Up und Kontaktlinsen ersetzen. Was ich genau mit den Augen meine, könnt ihr auf den Bildern sehen, bei denen ich die Maske von innen zeige.












Auch gefällt mir nicht der Stempel hinter einem der Ohren, warum man diesen nicht an der Innenseite der Maske gemacht hat ist mir ein Rätsel. Ich als Träger mit dem Anspruch, dass mein Cosplay dem Charakter so nah wie Möglich kommen soll, finde einen „Made in Mexico“ Stempel unschön.

Ganz gut finde ich aber ansonsten die Aussparungen an Nase, Mund und Ohren. Diese werden sicher helfen sich zu verständigen und zu atmen. Auch sammelt sich dadurch weniger Kondenzwasser unter der Maske.

Convention-Regeln beachten

Es gibt Conventions die Besuchern, dass tragen von Latex-Masken, mit Berufung auf das Vermummungsverbot nicht einlassen. Hier hatte ich aber noch nie Probleme beim tragen einer Maske. Ich habe aber auch schon einige gesehen die bei den Eingängen abgewiesen worden. Diese waren aber alle Militärischer Natur, wie z.B. Gasmasken. Im Zweifel kann man aber jede Convention vorher anschreiben und bekommt in der Regel immer eine Antwort, solange man es früh genug um voraus erfragt.

Fazit

Sich eine Latex-Maske zu kaufen oder sie selber zu machen hängt von einem selber ab. Das Lehrgeld eine Maske selber zu machen kann schnell den Wert einer gekauften Maske übersteigen. Ist bei deinem Charakter aber die Mimik besonders wichtig, weil er z.B. gerne Fratzen zieht oder allgemein durch eine besondere Mimik besticht, bietet sich eine selbst gemachte Maske wiederum an. Habt ihr aber einen Charakter der immer ernst und böse guckt, kann euch eine gekaufte Maske wiederum hilfreich sein.

Ja ich gebe es zu, wenn ich ein Cosplay trage grinse ich häufig wie ein Honigkuchenpferd, auch wenn ich eigentlich ein dunkler Lord sein will.

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