Kintsugi – Der japanische Weg zur Widerstandskraft

Lesedauer 3 Minuten

Kintsugi entwickelte sich im 15. Jahrhundert in Japan, oberflächlich kann man Kintsugi als eine traditionelle Reparaturmethode für Keramik beschreiben. Aber in Wirklichkeit reicht diese Methode viel tiefer in die Seele, was sicherlich dem Zen-Buddhismus zu verdanken ist.

Unsere Gesellschaft verehrt das Makellose, so auch schon wie die wohlhabende Klasse es im 15. Jahrhundert tat. Bestes Beispiel auf die heutige Zeit kann man mit Lücken im Lebenslauf vergleichen, diese werden oft als kritisch angesehen. Doch was wäre, wenn wir diese Lücken oder auch andere Krisen, Verletzungen und Narben akzeptieren, uns klar wird, dass eben diese für unsere ganz individuelle Lebensgeschichte stehen. Oder noch besser: Wie wäre es, wenn wir lernen, aus diesen Krisen gestärkt hervorgehen? Unsere sichtbaren und unsichtbaren Verletzungen mit Stolz tragen und sie hervorheben, statt zu verdecken?

Genau diesen Weg haben bereits viele Menschen gewählt, manche unbewusst und manche ganz bewusst. Wie wäre es also, wenn auch du diesen Perspektivwechsel einmal probierst?

Seelenheilung braucht Geduld, Sorgfalt und Konzentration

Der japanischen Legende nach benutzte schon der Shogun Ashikaga Yoshimasa immer eine ganz bestimmte Schale für seine Teezeremonie. Eines Tages zerbrach seine Schale, daraufhin beauftragte er einen Handwerker, eine funktionale und ästhetische Lösung für seine zerbrochene Schale zu finden. So wurde die kunstvolle Reparaturmethode Kintsugi geboren.

„Der Name setzt sich aus den japanischen Wörtern für Gold (kin) und Verbindung (tsugi) zusammen.“

Cêline Santini

Kintsugi ermuntert uns, das Schöne im Nicht-Perfekten, authentischen und atypischen zu entdecken. Für diese ästhetische Wertschätzung von Fehlern gibt es sogar noch einen Begriff: Wabi-Sabi.

Ein zerbrochenes Gefäß genauso wie eine verletzte Seele braucht Zeit. Es braucht Wochen, Monate oder sogar Jahre, diese Verletzungen selber in die Hand zu nehmen und daran zu arbeiten. Mit dieser Arbeit schenkst du dir das größte Geschenk, was du dir selber machen kannst: Du schenkst dir Selbstachtung und Wertschätzung.

Du kannst dich auf verschiedene Art selber umsorgen und einen Mix aus verschiedenen Persönlichkeitsentwicklungen nutzen. Hier einige Beispiele für dich:

  • Yoga
  • Laufen
  • Tanzen
  • Singen
  • Psychotherapie
  • Achtsamkeitsmeditation
  • Massagen
  • Improvisationstheater
  • Zeichnen
  • Schreiben
  • Kintsugi
Kintsugi teekanne
Kintsugi Teekanne aus dem frühen 17. Jahrhundert

Tipp für den Start: Versuche den zerbrochenen Gegenstand oder eben sich selbst, im geheilten Zustand vorzustellen, bevor du mit der Reparatur beginnst. Du kannst dir dafür z.B. folgende Fragen selber stellen:

  • Was für ein Mensch möchtest du sein?
  • Was sind deine Werte?
  • Was für ein Leben führen?
  • Was sind deine Ziele, Wünsche und Träume?

Bedenke aber es nicht zu übereilen, jeder Schritt fängt klein an. Akzeptiere das Zerbrochene, schaue welche Teile zusammen passen, musst du vielleicht sogar Teile austauschen oder neue erst erschaffen? Beachte auch, dass du beim Zusammenkleben, überschüssigen Ballast loswirst. Aber gut tuende Aspekte und Strukturen zu festigen. Vielleicht hast du zu viel Materielles angehäuft, ein paar Kilos zu viel, du hast dich mit vielen Hobbys, Aufgaben und Pflichten vielleicht überfordert. Konzentriere dich also auf dich und auf das Wesentliche. Du kannst dir sicher vorstellen, dass vieles davon nicht von heute auf morgen geht und das ist vollkommen okay. Manchmal gibt es nun mal Rückschläge, neues muss erst gelernt werden.

Als Beispiel kannst du das Einführen von neuen Gewohnheiten ansehen. Bis ein Mensch eine neue Routine etabliert hat, braucht es in der Regel 21 Tage, um eben diese zu festigen. Nimmt dir für den Anfang also vielleicht erst mal 12 neue Dinge in den nächsten 12 Monaten vor. Kannst du dir vorstellen, wie sehr sich dadurch dein Leben verändern wird?

Meine Kintsugi Tasse

Besonders schön fand ich es, mit einem Achtsamkeitstagebuch zu starten. Ich notiere mir jeden Tag, was mir gutes passiert ist und horte, fast wie ein Eichhörnchen seine Nüsse, meinen Glücksvorrat. Diese kostbaren Momente sind das Gold meines Lebens, welches ich schützen werde. Ich nutze dafür die App: Tagebuch mit Stimmungstagebuch von SimpleInnovations. Aber du kannst natürlich auch ein klassisches Tagebuch nutzen.

Übrigens sind Kintsugi Tassen den nicht zerbrochenen überlegen. Nicht nur, dass sie schöner aussehen, sie halten durch die goldene Verbindung auch mehr aus.

Du merkst schon, wie symbolhaft Kintsugi und das Ausführen dieses Kunsthandwerks ist. Mit meinem Artikel habe ich übrigens nur einen Bruchteil angerissen, der dir helfen kann, widerstandsfähiger (resilienter) zu werden.

Falls du dir durch Kintsugi und seiner Symbolhaftigkeit selber etwas Gutes tun möchtest. Kann ich dir das Buch: „Kintsugi – Der japanische Weg zur Resilienz“ nur wärmstens ans Herz legen.

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